Dein Dosha und passende ätherische Öle – Eine Reise zu dir selbst

Veröffentlicht am 5. August 2025 um 15:14

Entdecke dein Ayurveda-Dosha und finde die passenden ätherischen Öle für deine Balance. Vata, Pitta, Kapha erklärt.

Ayurveda fasziniert mich schon lange – diese jahrtausendealte Lehre, die uns so viel über uns selbst verrät. Und ich liebe es, sie mit moderner Aromatherapie zu verbinden. Denn jedes Dosha hat seine eigenen Qualitäten – und passende ätherische Öle können helfen, genau das auszugleichen, was gerade aus der Balance geraten ist.

Es war ein verregneter Herbstabend, als ich das erste Mal wirklich verstanden habe, was Ayurveda für mich bedeutet. Ich saß mit einer Tasse Tee in meinem Wohnzimmer, völlig aufgewühlt von einem stressigen Tag, und plötzlich wurde mir klar: Ich war komplett aus meiner Mitte geraten. Nicht körperlich krank, aber auch nicht wirklich gesund. Irgendwie unruhig, gereizt und gleichzeitig erschöpft. Genau in diesem Moment begann meine Reise zu den Doshas – und zu dem Verständnis, wie ätherische Öle uns dabei helfen können, wieder ins Gleichgewicht zu finden.

Die drei Doshas – Vata, Pitta und Kapha – sind wie verschiedene Energietypen in uns. Vata steht für Bewegung und Kreativität, wird aber auch mit Unruhe und Nervosität in Verbindung gebracht. Pitta repräsentiert das Feuer in uns – Ehrgeiz, Zielstrebigkeit, aber auch Hitze und Ungeduld. Kapha verkörpert Stabilität und Ruhe, kann aber auch zu Trägheit und Schwermut führen. Das Geniale daran: Wir alle tragen alle drei Doshas in uns, nur in unterschiedlichen Ausprägungen.

Vata-Typen sind oft kreativ, aber unruhig, manchmal richtig flatterhaft im Kopf. Ich erkenne sie sofort: Das sind die Menschen, die tausend Ideen gleichzeitig haben, von einem Projekt zum nächsten springen und abends nicht zur Ruhe kommen. Ihre Gedanken rasen, ihre Hände sind oft kalt, und sie neigen zu Verdauungsproblemen. Erdende Düfte wie Sandelholz oder Vetiver helfen mir hier, wieder Boden unter die Füße zu bekommen. Sandelholz hat diese wunderbare, warme Tiefe – es ist, als würde es die Gedanken sammeln und ordnen. Vetiver ist noch intensiver, fast schon schwer und erdend. Wenn ich diese Öle verwende, spüre ich förmlich, wie sich die Unruhe legt.

Aber auch Lavendelöl ist für Vata-Typen wunderbar. Es beruhigt das Nervensystem und kann bei Schlafproblemen unterstützend wirken. Zedernholz hat eine ähnliche Wirkung – es schafft diese Atmosphäre von Geborgenheit und Stabilität. Ingweröl kann bei Vata-Menschen gegen die oft vorhandene Kälte helfen, allerdings sollte es immer stark verdünnt verwendet werden. Das Wichtigste bei Vata-Typen ist Regelmäßigkeit – auch bei der Aromatherapie. Lieber täglich ein paar Tropfen im Diffuser als einmal pro Woche eine intensive Anwendung.

Pitta-Menschen sind Feuer pur – ehrgeizig, schnell auf 180, aber auch unglaublich zielstrebig und erfolgreich. Sie haben oft eine natürliche Ausstrahlung, können aber auch cholerisch werden, wenn es nicht nach ihren Vorstellungen läuft. Körperlich neigen sie zu Hitze, Sodbrennen und Hautproblemen. Kühlende Öle wie Pfefferminz oder Eukalyptus bringen Gelassenheit und Frische. Pfefferminzöl ist wie ein kalter Wasserfall für erhitzte Gemüter – es kühlt nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Eukalyptus hat eine ähnliche Wirkung und kann zusätzlich bei Atemwegsproblemen unterstützend sein.

Rosenöl ist für Pitta-Typen besonders wertvoll. Es kühlt nicht nur, sondern öffnet auch das Herz – perfekt für Menschen, die manchmal zu sehr im Kopf sind. Lavendelöl kann bei Pitta-Überschuss entspannend wirken, besonders bei Schlafproblemen, die durch zu viel Grübeln entstehen. Zitronenöl ist erfrischend, ohne zu erhitzen – ideal für heiße Sommertage oder wenn der Pitta-Typ mal wieder zu intensiv gearbeitet hat. Wichtig bei Pitta-Menschen: Nicht zu viel auf einmal. Sie neigen dazu, auch bei der Aromatherapie zu übertreiben.

Kapha-Typen sind eher gemütlich, stabil – manchmal auch etwas träge. Sie sind die Ruhepole in unserem Leben, die verlässlichen Freunde, die immer da sind. Aber sie können auch zu Schwermut neigen und haben manchmal Schwierigkeiten, sich zu motivieren. Körperlich sind sie oft etwas schwerer gebaut und neigen zu Verschleimung. Aktivierende Düfte wie Rosmarin oder Zitrone können den Kreislauf sanft anschubsen. Rosmarinöl ist wie ein freundlicher Weckruf – es aktiviert, ohne zu überfordern. Zitronenöl bringt Leichtigkeit und Frische in den oft schweren Kapha-Alltag.

Ingweröl kann bei Kapha-Menschen wärmend und aktivierend wirken, besonders bei Verdauungsproblemen oder allgemeiner Trägheit. Grapefruit- oder Orangenöl haben eine ähnliche Wirkung – sie bringen Schwung und gute Laune. Pfefferminzöl kann morgens helfen, richtig wach zu werden. Eukalyptusöl ist perfekt bei Verschleimung und kann das Gefühl von Schwere lösen. Kapha-Typen brauchen oft einen kleinen Schubser – und genau das können die richtigen ätherischen Öle bieten.

 

 

Das Schöne: Niemand ist nur das eine oder das andere. Wir alle sind Mischungen – und manchmal ändert sich das sogar im Laufe des Tages. Morgens bin ich oft sehr Kapha-lastig, brauche aktivierende Düfte, um in Gang zu kommen. Mittags, wenn der Arbeitsstress zunimmt, kann mein Pitta-Anteil überhandnehmen, und ich brauche kühlende Öle. Abends, wenn zu viele Gedanken kreisen, hilft mir die erdende Wirkung von Vata-ausgleichenden Düften.

Für mich geht es nicht um strikte Regeln, sondern ums Hinspüren. Was tut dir heute gut? Was brauchst du gerade? Manchmal weiß der Körper intuitiv, was ihm fehlt. Wenn du dich zu einem bestimmten Duft hingezogen fühlst, kann das ein Zeichen deines Körpers sein. Wenn du Zitrusöle liebst, brauchst du vielleicht mehr Leichtigkeit. Wenn du dich zu erdenden Düften hingezogen fühlst, suchst du wahrscheinlich nach Stabilität.

Wenn ich mit meinen Kundinnen spreche, schauen wir immer erst gemeinsam: Wo stehst du gerade? Brauchst du mehr Ruhe, Kühlung oder Aktivierung? Ich stelle Fragen wie: "Wie ist dein Energielevel?", "Fühlst du dich unruhig oder träge?", "Neigst du zu Hitzewallungen oder frierst du schnell?" Diese einfachen Fragen helfen dabei, das dominante Dosha zu identifizieren und die passenden ätherischen Öle auszuwählen.

Öle sind keine Zaubertricks und keine Heilmittel. Aber sie können sanfte Begleiter sein – kleine Helfer, die dich erinnern: Du darfst dir selbst zuhören. Du darfst dir helfen lassen. Und du darfst in deine Balance finden. Es ist wie ein Dialog mit deinem Körper. Die ätherischen Öle sind dabei die Übersetzung – sie helfen dir zu verstehen, was dein Körper gerade braucht.

Die Kunst liegt darin, flexibel zu bleiben. Ayurveda ist keine starre Lehre, sondern ein lebendiges System. Genauso wie sich dein Leben verändert, ändern sich auch deine Bedürfnisse. Was im Winter passt, kann im Sommer völlig falsch sein. Was in stressigen Zeiten hilft, kann in entspannten Phasen zu viel sein.

 

 


Kennst du dein Dosha schon? Oder spürst du schon, welche Düfte dich intuitiv anziehen? Falls nicht, ist das völlig okay. Es ist eine Reise, kein Ziel. Und jeder Schritt auf dieser Reise bringt dich näher zu dir selbst – und zu dem Verständnis, was dein Körper wirklich braucht.